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Deklarationen - Futteranalysen richtig verstehen |
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Die chemische Analyse "Gehalt an Inhaltsstoffen" Unter der Überschrift "Gehalt an Inhaltsstoffen" finden Sie auf Futtermittelsäcken eine Auf-listung in der Form Rohprotein x%, Rohfett y%, Rohfaser z%, etc. Diese Prozentzahlen geben nicht einen Anteil an Futterkomponenten wieder, sondern spiegeln die chemische Analyse des Futters wieder. Diese Werte werden also im Labor ermittelt und fassen folgende Nährstoffgruppen zusammen: |
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1. Rohprotein Der Rohproteingehalt eines Futtermittels wird in der Regel aus dem enthaltenen Stickstoffanteil ... >mehr lesen |
2. Rohfett Hier wird die Summe aller im Futter enthaltenen Fette aufgeführt. (Man fasst alle Inhaltsstoffe, die in ... >mehr lesen |
3. Rohfaser Unter Rohfaser fasst man alle unverdauliche, pflanzliche Rohfaser zusammen. (Die Rohfaserfraktion Rfa ... >mehr lesen |
4. Rohasche Unter dem Punkt Rohasche findet man im Wesentlichen die Summe der Mineralien und Spurenelemente... >mehr lesen |
5. Was ist der Rest zu 100%? Wenn man die Prozentzahlen von Rohprotein, Rohfett, Rohfaser und Rohasche zusammenzählt, ist man weit ... >mehr lesen |
Die Futterkomponenten - "Zusammen-setzung" Geschlossene und offene Deklaration sowie Vormischungen ... >mehr lesen |
Angaben im Prospekt und Deklaration auf dem Futtersack Prospekt und Homepage: Im aktuellen Marengo Prospekt und auf unserer Homepage werden... >mehr lesen |
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1. Rohprotein: Der Rohproteingehalt eines Futtermittels wird in der Regel aus dem enthaltenen Stickstoffanteil berechnet. (Da hierbei alle stickstoffhaltigen Verbindungen erfasst werden, schliesst das Rohprotein nicht nur das Reinprotein = Eiweiss ein, sondern auch einige Substanzen nicht ei-weisshaltiger Natur wie zum Beispiel freie Aminosäuren, Peptide etc. ein). Rohproteingehalt ist die Summe aller Eiweissverbindungen (Aminosäuren). Hier können Sie aber nicht erkennen, welche Qualität die Eiweisse haben. Die Eiweissverbindungen können sowohl pflanzlichen als auch tierischen Ursprungs sein. Als Eiweissträger kommen sogar Klärschlamm, Klauen, Federn, Tiermehl etc. in Frage. Wenn der Hersteller mehr über die Qualität der Eiweisse aussagen möchte, führt er einige qualifizierte Aminosäuren einzeln auf. Als aussage-kräftige Indikatoren für die Qualität des Gesamtproteins werden üblicherweise Lysin und Methionin ausgewiesen. Lysin und Methionin sind hochwertige Muskeleiweisse, die nur bei der Verwendung von hochwertigen Eiweissquellen in Prozentzahlen von mehr als 0,8% bei Lysin und mehr als 0,4% bei Methionin vorkommen. (Sie sollten aber unter dem Punkt “ -Zusammensetzung-“ auf dem Futter-mittelsack nachschauen; steht hier z.B. L- Lysin oder DL-Methionin, so wurde synthetisches Lysin bzw. Methionin zugesetzt, um die ansonsten minderwertigen Eiweissquellen aufzuwerten). Steht auf dem Futtermittelsack z.B. Rohprotein 23,7%, Lysin 1,2%, Methionin 0,6%, heisst das, das Futter enthält insgesamt 23,7% Eiweiss, wovon 1,2% Lysin und 0,6% Methionin betragen. Anmerkung bezüglich Abweichungen und Messtoleranzen: Zu beachten ist seit der Anpassung des Futtermittelrechts auf EU Standard, dass beim Rohprotein Mindestgehalte angegeben werden. Das bedeutet de facto, dass angegebene und tatsächliche Rohproteingehalte stark voneinander abweichen können. |
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Toleranz für Rohproteinwerte über 20%: überschreitend 6,4% (absolut d.h. immer 6,4% bei jedem Gehalt über 20%) unterschreitend 3,2% (absolut d.h. immer 3,2% bei jedem Gehalt über 20%) |
Toleranz für Rohproteinwerte zwischen 12,5-20%: überschreitend 32% (relativ d.h. 32% des jeweiligen Gehaltes) unterschreitend 16% (relativ d.h. 16% des jeweiligen Gehaltes) |
Toleranz für Rohproteinwerte bis 12,5%: überschreitend 4% (absolut d.h. immer 4% bei jedem Gehalt unter 12,5%) unterschreitend 2% (absolut d.h. immer 2% bei jedem Gehalt unter 12,5%) |
Es kann also durchaus sein, dass in der Deklaration ein Gehalt von 28,4% Rohprotein ausgewiesen wird, obwohl der tatsächliche Gehalt 22% ist bzw. dass bei einem tatsächlichen Gehalt von 22% Rohprotein mit 18,8% deklariert werden darf. Aufgrund dieser legalen Toleranzen, lassen sich zwei Aspekte herausstellen. Zum einen scheint die wissenschaftliche Messgenauigkeit auch heute noch deutlich ausbaufähig zu sein, zum anderen fehlt die notwendige Transparenz für den Tierbesitzer. |
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2. Rohfett Hier wird die Summe aller im Futter enthaltenen Fette aufgeführt. (Man fasst alle Inhaltsstoffe, die in Petroläther löslich sind unter Rohfett zusammen. Hierunter fallen neben den Triglyzeriden (reine Fette) auch Lipoide, Fettsäuren, Wachse und fettlösliche Vitamine.) Auch hier gilt: es wird nichts über die Qualität der enthaltenen Fette ausgesagt. Ob hochwertige pflanzliche und tierische Fette enthalten sind oder im Extremfall Altöl, können Sie hier nicht erkennen. Nach EU Futtermittelrecht werden Rohfettgehalte ebenfalls als Mindestgehalte deklariert. |
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Toleranz für Rohfettwerte: überschreitend 2,5% (absolut d.h. immer 2,5% bei jedem Gehalt) unterschreitend 2,5% (absolut d.h. immer 2,5% bei jedem Gehalt) |
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3. Rohfaser Unter Rohfaser fasst man alle unverdauliche, pflanzliche Rohfaser zusammen. (Die Rohfaserfraktion Rfa enthält laut Definition die in verdünnter Säure und Lauge unlöslichen organischen Anteile eines Futters und umfasst im Wesentlichen pflanzliche Zellwand wie Zellulose, Hemizellulosen und Lignin.) In der Hundeernährung ist die Rohfaser nicht identisch mit Ballaststoff. Die ausgewiesene Rohfaser ist zwar zu 100% Ballaststoff, aber sie ist nur ein Teil des Ballaststoffes. Ein hoher Rohfaseranteil erhöht in jedem Fall die Kotmenge und spricht für die Verwendung minderwertiger pflanzlicher Ausgangsstoffe. Nach EU Futtermittelrecht werden die Rohfasergehalte als Höchstgehalte deklariert, da aber hohe Rohfasergehalte unerwünscht sind, können Sie davon ausgehen, dass kein Hersteller höhere Rohfaseranteile ausweist als tatsächlich vorhanden sind. Grundsätzlich stellt sich hier die Frage, warum der unterschreitende Toleranzbereich weiter gefasst ist als der überschreitende. Im Sinne eines verbesserten Qualitätsvergleichs von verschiedenen Futtersorten eine eher zweifelhafte Toleranzverteilung. |
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Toleranz für Rohfaserwerte: überschreitend 1% (absolut d.h. immer 1% bei jedem Gehalt) unterschreitend 3% (absolut d.h. immer 3% bei jedem Gehalt) |
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4. Rohasche Unter dem Punkt Rohasche findet man im Wesentlichen die Summe der Mineralien und Spurenelemente. Quelle für die Rohasche sind neben den zugesetzten Mineralstoffen auch Komponenten wie Federn, Molke, Tiermehl, Knochen, etc. (Durch Ausglühen des Futters in einem sogenannten Muffelofen bei ca. 550°C wird der Rohaschegehalt bestimmt.) Rohascheanteil sollte nicht über 5% liegen (obwohl ein hoher Rohascheanteil in Verbindung mit viel minderwertigem Rohprotein ein Garant für harten Kot ist), da ein zu hoher Rohascheanteil eine starke Nierenbelastung (insbesondere bei gleichzeitiger Verwendung von synthetischen Vitaminen) darstellt. Z.B. starke Zahnsteinbildung hat häufig ihren Anfang mit einem zu hohem Rohascheanteil im Futter genommen. Aber auch Knochenstoff-wechselstörungen können mit zu hohem Rohaschegehalt im Futter in Zusammenhang gebracht werden. Nach EU Futtermittelrecht werden die Rohaschegehalte als Höchstgehalte deklariert. Da aber hohe Rohaschegehalte unerwünscht sind, können Sie davon ausgehen, dass kein Hersteller höhere Rohascheanteile ausweist als tatsächlich vorhanden sind. Da trifft es sich ja gut, dass man 4,5% weniger ausweisen kann als drin sind. |
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Toleranz für Rohaschewerte: überschreitend 1,5% (absolut d.h. immer 1,5% bei jedem Gehalt) unterschreitend 4,5% (absolut d.h. immer 4,5% bei jedem Gehalt) |
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5. Was ist der Rest zu 100%? Trockensubstanz |
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Die Futterkomponenten "Zusammensetzung" 2. Offene Deklaration Das gleiche gilt, im übertragenen Sinne, auch für andere Komponenten, wenn auch nicht so drastisch wie bei der Fleischgrundlage. Richtiger-weise müssen auch Antioxidantien unter Zusammensetzung aufgeführt werden. |
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Die hier getätigten Aussagen über laboranalytische Methoden beruhen auf dem Weender Analyseverfahren | ||
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11.2019 |